Entzündungen im Körper - was hilft?
- sonJA
- 24. Juni 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Juli
Wenn Entzündungen im Körper schlummern – akut, chronisch oder versteckt?
Akute Entzündungen – der natürliche Reparaturmechanismus
Eine akute Entzündung erkennen Sie an fünf klassischen Zeichen:
Rötung, Schwellung, Wärme, Schmerz und eingeschränkte Funktion.
Typische Beispiele sind:
– eine geschwollene Backe nach einer Zahnextraktion
– ein Schnitt in den Finger
– ein warmes, schmerzhaftes Gelenk nach einer Operation
In solchen Fällen läuft ein hochkomplexer, körpereigener Heilungsprozess ab. Akute Entzündungen dienen der Eliminierung schädlicher Reize, dem Schutz vor Infektionen und der Regeneration von Gewebe. Ist die Aufgabe erfüllt, klingt die Entzündung von selbst wieder ab.
Wenn aus akuten Schmerzen chronische werden – nach Operationen
Akute Schmerzen nach einer Operation sind ein normaler Teil des Heilungsprozesses. Sie zeigen an, dass der Körper aktiv repariert. In der Regel lassen sie nach, sobald das Gewebe regeneriert ist.
Problematisch wird es, wenn…
– Schmerzen länger anhalten als üblich
– sie immer wiederkehren
– oder sich mit der Zeit sogar verstärken.
Dann kann sich ein chronischer Schmerz entwickeln – oft mit Auswirkungen auf Bewegung, Schlaf, Stimmung und Lebensqualität.
Mögliche Ursachen:
zu frühe oder einseitige Belastung
fehlende Anleitung zur richtigen Nachbehandlung
Überforderung im Alltag trotz unvollständiger Heilung
gestörte Schmerzverarbeitung im Nervensystem (z. B. Sensibilisierung)
Bewegungsmangel oder Schonhaltungen
unerkannte Störfelder (z. B. Zahnherde, alte Verletzungen)
psychische Belastungen (z. B. Ängste, Dauerstress)
Was hilft?
Ein bewusster Umgang mit dem eigenen Körper nach einer OP ist entscheidend.
Dazu gehören:
individuelle Bewegungstherapie
sanfte Mobilisation statt Überlastung
Schmerzmanagement
entzündungshemmende Ernährung
genügend Schlaf & Regeneration
professionelle Nachbetreuung
Tipp: Achten Sie auf Körpersignale. „Schnell wieder fit“ um jeden Preis kann die Heilung verzögern – oder sogar langfristige Beschwerden auslösen.
Stille Entzündungen – der "unbemerkte" Brandherd im Körper
Im Gegensatz dazu verlaufen stille Entzündungen oft unbemerkt – dafür mit gravierenden Folgen. Hier bleibt das Immunsystem dauerhaft in Alarmbereitschaft, was zu Gewebeschäden, Erschöpfung des Systems und langfristigen Erkrankungen führt.
Häufige Ursachen:
unausgewogene Ernährung
Bewegungsmangel
chronischer Schlafmangel
anhaltender Stress
Ein besonders unterschätzter Entzündungsherd sind Zähne und Kiefer:
Nicht erkannte Wurzelentzündungen,
chronisch gereizte Zahnfleischtaschen,
und sogenannte stille Entzündungen (Silent Inflammations) nach zahnärztlichen Eingriffenkönnen systemische Auswirkungen haben – etwa auf den Darm, das Herz-Kreislauf-System oder den Bewegungsapparat.
Typische Hinweise auf versteckte Entzündungen:
Unspezifische Gelenkbeschwerden
Degenerative Erkrankungen (z. B. Arthrosen)
Bauchfett (produziert entzündungsfördernde Zytokine)
Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme (bis hin zu Alzheimer, Parkinson)
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien
Anhaltende Müdigkeit
Wiederkehrende Infekte
Schlafstörungen
Reizbarkeit, depressive Verstimmungen
Bluthochdruck
Diabetes Typ 2
Autoimmunerkrankungen
Zahn- oder Kieferschmerzen unklarer Ursache
Ernährung – Ihr wichtigstes Instrument gegen stille Entzündungen
Eine gezielte, vitalstoffreiche Ernährung kann entzündliche Prozesse deutlich reduzieren und zur Regeneration auf Zellebene beitragen.
Entzündungshemmende Lebensmittel:
Wirkstoffe aus Gewürzen und Gemüse:Ingwer, Knoblauch, Zwiebeln, Kurkuma, Tomaten, Spinat, Brokkoli, Weißkohl
Sekundäre Pflanzenstoffe aus Obst:Ananas, Kirschen, Heidelbeeren, Zitrone
Kräuter: Basilikum
Vitamin C: Paprika, Brokkoli, Hagebutte, Sanddorn (1 TL täglich). Schonende Zubereitung empfohlen.
Zink: Hirse, Zucchini, Kürbis, Meeresfrüchte, Rindfleisch, Innereien
Selen: Fisch, Eier, Innereien, 1–2 Paranüsse pro Tag
Mangan: Karotten, Kartoffeln, Hülsenfrüchte
Gesunde Fette – die Kraft der Omega-3-Fettsäuren:
Zum Beispiel: Leinöl, Rapsöl, Olivenöl, Lachs, Hering, Kabeljau, Mandeln
Omega-3-Fettsäuren verbessern die Blutfließeigenschaften, senken den Blutdruck, wirken entzündungshemmend und beeinflussen den Lipidstoffwechsel positiv.
Achtung auf das Verhältnis Omega-6 zu Omega-3:
Optimal liegt es bei 1:5 – leider liegt es in vielen westlichen Ernährungsformen bei über 15:1, was die Wirkung von Omega-3 blockiert. Besonders problematisch: Sonnenblumenöl (125:1) und Margarine (60:1)
>>Empfehlung: Ein Fettsäure-Bluttest kann helfen, Ihre individuelle Versorgungslage zu klären und eine gezielte Supplementierung zu ermöglichen.
Entzündungsfördernde Lebensmittel besser meiden:
Alkohol
Industriezucker
Schweinefleisch
Milchprodukte (insbesondere stark verarbeitete)
Weißmehlprodukte
Fertigprodukte, Chips, Kekse, Backwaren
Sonnenblumenöl, Margarine
Mehr als Ernährung – der ganzheitliche Entzündungsstopp
Neben einer bewussten Ernährung gibt es weitere Stellschrauben, um Entzündungsprozesse zu regulieren:
Bewegung & frische Luft
Tageslicht & Vitamin-D-Spiegel
Stressreduktion, Achtsamkeit, Meditation
Erholsamer Schlaf
Fazit:
Akute Entzündungen sind nützlich – chronische schaden. Ihre Lebensweise entscheidet, in welche Richtung sich Ihr inneres Gleichgewicht entwickelt. Sie haben mehr Einfluss, als Sie denken.







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